Handwerksbetriebe laufen Sturm gegen geplante Fahrradstraße in Mülheim.
Eine in Köln-Mülheim geplante Fahrradstraße stößt bei den betroffenen Handwerksbetrieben auf scharfe Kritik. Die Stadt will an der Kreuzung Düsseldorfer Straße und Heinrich-Gilsbach-Straße sowie Von-Lohe-Straße mit Pollern sogenannte Modalfilter errichten. Fünf Absperrpfosten sollen Autofahrer an der Durchfahrt hindern, während Fahrradfahrer passieren können. Ansässige Betriebe würden dadurch nach Angaben der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Köln stark eingeschränkt: „Das Vorhaben würde Handwerks- und der Gewerbebetriebe in einem existenzgefährdenden Maße schädigen“, kritisiert Geschäftsführerin Claudia Weiler die Pläne. So liegen unter anderem ein Autohaus, eine der größten Reparaturwerkstätten für Lkw in NRW und ein führender Logistik-Dienstleister der chemischen und petrochemischen Industrie in Europa an der Düsseldorfer Straße.
Sollte der Durchgangsverkehr für Autos gesperrt werden, kann das Autohaus Karst nicht mehr mit Neuwagen beliefert werden und würde damit seiner Geschäftsgrundlage beraubt. Nicht mehr auf das eigene Betriebsgelände kämen nach Angaben der anliegenden MAN Truck & Bus Service Köln große Rettungsfahrzeuge, Löschfahrzeuge diverser Feuerwehren und Flugfeldlöschfahrzeuge mit Sonderaufbauten. Gleiches gelte für die Solo- und Gelenkbusse der Verkehrsbetreibe und sowie Sonderfahrzeuge von Bundeswehr, Technischem Hilfswerk und diverser Kommunen. Der Pannenservice auf der Autobahn im Bereich des Dreiecks Köln-Heumar, Leverkusen, Bergisch Gladbach verbunden mit Abschleppdienst und Bergung von Fahrzeugen aus Gefahrenstellen wären eingeschränkt. Des Weiteren frequentiert das benachbarte Logistik-Unternehmen Curt Richter SE diese Werkstatt für Reparaturen und Neuaufbauten und wäre somit stark beeinträchtigt.
Weitere angrenzende Betriebe anderer Handwerke wären ebenfalls negativ betroffen. Aufgrund der weitreichenden Folgen einer Straßensperrung appelliert die Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Köln an die Stadt, das Vorhaben zu verwerfen. Eine Öffentlichkeitsbeteiligung hat laut Presseservice der Stadt Köln stattgefunden, in der die betroffenen Betriebe entsprechend Stellung bezogen haben. Die Innung erwartet nun, dass die dort vorgebrachten offensichtlichen Argumente und die Sorge der Unternehmen um geschäftsschädigende Auswirkungen zum Stopp der angedachten Durchfahrtsperre führen werden.